Es sei denn, man überbaut die Scheinstämme und beheizt sie mit Thermostat und Heizkabel. Selbst bei der Karlsruher Kompostmethode müssten Heizkabel und Thermostat als Notbeheizung eingebaut werden.

Ich hatte schon Helen's Hybrid mit Karlsruher Methode erfolgreich überwintert, die Winter damals waren nicht so kalt gewesen, sogar die Scheinstämme blieben erhalten.

Immerhin könnte man neue "winterharte" Obstbananen in kalten Gewächshäusern überwintern. und auch Früchte ernten, der Energiebedarf bzw. Strombedarf oder Gasbedarf wäre geringer als bei subtropischen und tropischen Arten. Reife Früchte könnte man aber schon im Tessin und am Gardasee ernten, vielleicht auch in Südtirol, auch in Kroatien und in Gebieten des Mittelmeerraumes, wo es für kommerziellen Bananenanbau schon zu kalt ist.

Ohne Karlsruher Methode bzw. Winterschutz mit thermostatgesteuerter Heizung geht es nichts mit dem Scheinstammerhalt.

Sinnvoll wären die neuen Sorten für frostbedrohte Bananenanbaugebiete, wo die Sommer ausreichend lang sind, um die Fruchtreife zu ermöglichen, man muss auch schnellfruchtende Sorten bevorzugen, die gleichzeitig kältetolerant sind. In South Georgia/USA hat man schon Versuche mit kältetoleranten Obstbananen gemacht! Dies ist sogar in meinem neuen Buch erwähnt. Dwarf Namwah scheint die beste neben Orinoco zu sein.

Auch Mysore ist kältetolerant, meines Wissens nach. Deshalb will ich in Brasilien versuchen, die alte Kreuzung wiederzuholen, um Pflanzen zu bekommen, die ich dann testen will, inwieweit sie brauchbar ist. Sollte es mir eines Tages gelingen, die Kreuzung zu wiederholen, bekämst du auch einige davon.

Aber nichts gegen Musa basjoo x sikkimensis, wäre eine Bereicherung für Deutschland, auch als Zierbanane. Der Scheinstamm von Musa sikkimensis ist empfindlicher als der von Musa basjoo, das ist uns bekannt. Die Hybride basjoo x sikkimensis dürfte einen etwas weniger empfindlichen Scheinstamm haben, der auch mit Karlsruher Methode gut überwinterbar wäre, und hoffentlich lässt sich auch das Blattwerk von M. sikkimensis vererben, so dass sich die guten Eigenschaften beider Eltern miteinander vereinigen. Du hast schon Erfolg mit der Hybride yunnanensis x sikkimensis. Die Basjoo-Hybriden hätten auch farbigere Blüten bei gleichzeitig guter Winterhärte. Deshalb wäre basjoo x balbisiana auch gar nicht schlecht, wegen der Blüte, optisch eine Verbesserung.

Gruß
Joachim