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Quitte

Obstbäume und Sträucher Obstbäume und Sträucher
Cydonia oblonga Apfel- oder Birnenquitte |


Seite 2: Pflege und Krankheiten

Die Quitte ist eine in Deutschland immer mehr in Richtung Unbekanntheit drifftende Frucht, die von Nichtkennern als Apfel oder Birne verwechselt wird. Die Quittenfrucht war früher verbreiteter und bekannter. Die süsssäuerlichen, herben Früchte sind den meisten Südländern jedoch ein alter Hut.


Quitten werden im Handel, wie die meisten Obstgehölze, entweder wurzelnackt oder im Topf angeboten. Die Wurzelnackten sind meist günstiger im Preis, müssen jedoch so schnell wie möglich ausgepflanzt werden. Sollte es länger dauern, den Baum auspflanzen, ist die Topfvariante besser. Die meisten Quittenbäume werden als veredelte Ware angeboten, da sie schwer vermehrbar sind über Samen.

Auspflanzen, Schnitt

das Wachstum von Quitten über mehrere Jahre

Beim Auspflanzen sollte man darauf achten, dass man die Veredelungstelle nicht miteingräbt bzw. sie oberhalb des Bodens bleibt, damit es keine Wildtriebe gibt.

Die beste Pflanzzeit ist im Frühjahr. Man kann Quitten aus Platzgründen im Kübel halten oder ihn direkt in den Garten auspflanzen. Das Pflanzloch im Boden sollte mindestens doppelt so Breit wie Tief sein, wie der Wurzelballen bwz der Contaner. Hat man keinen so guten Boden, kann man dem Boden ausbessern, in dem man Humus drunter mischt. Bei sehr lehmhaltigen Boden, ist es ratsam Sand unterzumischen. Die Quitte hat keine besonderen Ansprüche an den Boden, mag feuchte Böden, jedoch wie die meisten Obstbäume keine Staunässe. Als Langzeitdünger kann man etwas Mist oder Hornspäne ins Pflanzloch geben.

Im ersten Monat nah dem Auspflanzen sollte dann nicht mehr gedüngt werden. Quitten sind weit gehend anspruchslos. Man kann sie im Frühling mit Kompost und/oder einem Obstbaumdünger düngen.

Normalerweise braucht die Quitte 4-8 Jahre, bis sie anfängt Früchte zu tragen. Die meisten im Handel angebotenen Quitten sind oft so veredelt, dass sie schon im nächsten Jahr Früchte tragen. Einen besonderen Schnitt braucht die Quitte nicht, jedoch sollte man zu häufig auslichten, um die Lüftung zu fördern und Pilzerkrankungen vorzubeugen.

Ernte

Da die Früchte am Baum mit zunehmendem Alter ihr Pektingehalt verlieren, sollte man sie möglichst früh ernten. Den passenden Zeitpunkt erkennt man daran, dass die Früchte von Grün auf Gelb wechseln. Die Früchte sind nach dem Pflücken meistens sechs Wochen bis zwei Monaten Lagerbar. Die Ernte sollte vor dem ersten Frost im beendet sein, da die Früchte kein Frost vertragen.

Krankheiten

Moniliakrankheit (Monilinia linhartiana)

Diese Pilzkrankheit, von der Quitten befallen werden können, befällt Blüten, Blätter und junge Triebe, die anfangen braun zu werden und schließlich vertrocknen und absterben.

Blattbräune (Diplocarpon maculatum)

Besonders bei feuchter Witterung im Frühling und im Sommer kann diese Krankheit auf den Blättern auftauchen,bei besonders hartem Befall können auch Früchte betroffen sein. Dieser Pilz erzeugt sehr auffällige rundliche, braune Flecken auf Blättern und Früchten.

Echter Mehltau,Apfelmehltau (Podosphaera clandestina)

So wie Äpfel und Birnen, können auch Quitten, von Mehltau befallen werden. Auf der Quitte werden die Blätter befallen, und mit der mehltautypischen Weißlichenschicht benetzt.

Feuerbrand (Erwinia amylovora)

Feuerbrand ist eine gefährliche Pflanzenkrankheit, die sich sehr schnell ausbreiten kann, und besonders Kernobstgewächse befällt. Es ist eine Bakterienkrankheit, die von Erwinia amylovora verursacht wird. Die Krankheit kann über Zugvögel, Blüten anfliegende Insekten, Vögel und sogar den Menschen übertragen werden, dabei ist sie für den Menschen unbedenklich, jedoch verheerend für die Pflanzen.
Die Krankheit äußert sich dadurch, dass Blätter und Blüten einfach braun oder schwarz werden. Triebspitzen trocknen aus. Die Pflanzen sehen verbrannt aus, daher auch der Name Feuerbrand. Junge Pflanzen sterben innerhalb von 2-3 Wochen, bei älteren Pflanzen, dauert dies länger. Sie ist wahrscheinlich eine vor 200 Jahren aus den USA importierte Krankheit.
Da die Krankheit so gefährlich ist, ist sie meldepflichtig.

Desweiteren ist die Quitte gegen die meisten Apfelbaumkrankheiten anfällig.

Gegen die meisten Pilzerkrankungen hilft ein Kupferpräparat oder oder handelsübliches Fungizid.

Chlorosore an Quitten (gelbe, hellgrüne Blätter)

Quitten bevorzugen kalkhaltige Böden. Daher sollte der Boden bei kalkarmen Böden regelmässig einmal jährlich gekalkt werden.Der ph-Wert ist dabei zu beachten, Quitten können trotz ihrer Kalkliebe sehr kalkempfindlich sein, wenn der pH-Wert nicht stimmt. Ist der pH-Wert des Bodens über 7 kann es passieren, das die Quitte zu Chlorose neigt. Die Blätter und Triebe werden hellgrün bis gelb. Optimal ist ein pH-Wert um etwa  6-6.3. Besonders in Kübelhaltung kann sich der pH-Wert schnell ins ungünstige verschieben, sobald alle Nährstoffe im Boden verbraucht sind.

Ernte

Die Ernte erfolgt, sobald die Früchte von der grünen Farbe ins Gelbe wechseln und der Filzbelag auf den Früchten anfängt zurückzugehen. Werden sie zu früh geerntet, so haben sie meist wenig Aroma, werden sie jedoch zu spät geerntet, können die Früchte eventuell braune Verfärbungen haben.

 

Sorte Erntezeit
Ekmek, Sekergevrek, Limon, Bencikli, Cukurgöbek, ab 20.September
Vranja, potugiesiesche Ende September
Berecki, Konstantinopeler, Ronda, Sobu Anfang Oktober
Sobu 1. Oktoberwoche

Durch die Klimaerwärmung wird sich sicher die Erntezeit durch die Jahre hinweg nach vorne schieben. 

 

 

 

 



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