Vogelfutter

Vogelfutter dient meistens im Winter der Zufütterung von Vögeln, wenn das natürliche Nahrungsangebot in der kalten Jahreszeit vermindert ist. Hier einige interessante Argumente vom Naturschutzbund

Das Füttern von Wildvögeln kann dazu beitragen, Menschen die heimischen Vogelarten näher zu bringen und ihr Interesse für Aufgaben und Ziele des Vogelschutzes wecken. Das gilt besonders für Kinder und Jugendliche, die immer weniger Gelegenheit zu eigenen Beobachtungen und Erlebnissen in der Natur haben. Der Naturschutzbund wendet sich deshalb nicht grundsätzlich gegen das Füttern, sondern informiert darüber, wann und wie eine Vogelfütterung sinnvoll und richtig betrieben werden kann.

Die Vogelfütterung sollte sich auf Wintermonate und hier auf Zeiten und Orte mit tatsächlichen Nahrungsengpässen beschränken. Infolge der Klimaerwärmung werden solche Notzeiten künftig seltener auftreten.
Ein ganzjähriges Füttern von Wildvögeln ist aus Sicht des Artenschutzes nicht erforderlich und kein zielführendes Mittel zur Erhöhung der Artenvielfalt.

Wildvögel sollten auch in einer vom Menschen stark geprägten Natur und Umwelt wie Wildtiere behandelt werden. Denn Wildvögel sind keine Haustiere und die Natur ist kein Zoologischer Garten.

Die Zufütterung von Vögeln im Siedlungsbereich kann eine nachhaltige Verbesserung von Nahrungsressourcen in der Kulturlandschaft kaum ersetzen. Setzt die Hilfe dagegen bei den Ursachen an, lässt sich das Nahrungsangebot für Vögel langfristig verbessern.

Wo naturnahe Lebensräume erhalten oder geschaffen werden, lässt sich viel Positives erreichen, von dem nicht nur wenige Arten profitieren: Gartenbesitzer haben es selbst in der Hand, anstelle einer eintönigen Thujahecke und Einheitsrasen lebendige Vielfalt mit einem reichen natürlichen Nahrungsangebot zu schaffen und Unkrautvernichtungsmittel wie auch Schneckenkorn aus Gärten zu verbannen. Mit einer naturnahen Bepflanzung und Gestaltung eines Gartens ist Vögeln mehr gedient als mit dem breitesten Futtersortiment.

In der freien Landschaft müssen Maßnahmen Vorrang haben, die Artenvielfalt umfassend fördern können, wie Agrarumweltprogramme mit Maßnahmen zur Pestizidverringerung, zur Förderung von Feldsäumen und Brachen, oder zum Belassen von Stoppelfeldern nach der Ernte.